
(Bild: Filou)
Mit dem genau 50. Volksfest im Jahre 2003 endete in Neukirch eine lange Festtradition.
Was niemand nach so langer Zeit für möglich hielt, wird in diesem Jahr nun Wirklichkeit. Neukirch bekommt sein Traditionsfest zurück. Mit einem Tag der Vereine und einem Familientag sollen sich die Neukircher eng mit dem neuen „alten“ Volksfest und nicht zuletzt mit ihrem Heimatort verbunden fühlen.
Bürger, Vereine, Firmen und der Ort selbst haben die Möglichkeit, sich an diesem zweiten Augustwochenende, über die Ortsgrenzen hinaus, zu präsentieren. Mit dem jungen Organisatoren-Team Jonny Wippich, Toni Lehder und Christian Essler sind drei tatkräftige und erfahrene Macher angetreten, mit dem Neukircher Volksfest zukünftig wieder etwas zu bewegen im Ort.
Unterstützung für das Fest vom 7. bis 9. August gibt es selbstverständlich auch aus der Gemeindeverwaltung.
Der Neukircher Oberbürgermeister Gottfried Krause (CDU) wird sich im Juni nicht zur Wiederwahl stellen. Wir befragten den gelernten Orgelbaumeister zu seiner Amtszeit und zum Rückzug aus der Politik.
Herr Krause, wie lange sind Sie bereits im Amt und wie kamen Sie dazu?
In diesem Jahr werden es 14 Jahre. Als geborener Neukircher hatte ich damals als Parteiloser den Wunsch, etwas in meiner Heimatgemeinde zu bewegen. Die Bürger wohl ebenso, denn ich gewann mit einer Zweidrittelmehrheit.
Was denken Sie, wenn Sie auf diese Jahre zurückblicken?
Für mich war es eine erfüllte Zeit. Zweimal sieben Jahre bieten ein ausreichende Kontinuität, um auch große Herausforderungen zu meistern. Ein Erfolg war etwa die Fertigstellung des neuen
Kunstrasenplatzes im Jahr 2010.
Sie treten zur nächsten Bürgermeisterwahl im Juni nicht mehr an. Warum?
Ich werde bald 63 und hätte bei einer Wiederwahl sieben weitere Jahre vor mir. Ich traue mir das zwar zu, aber ich denke jetzt ist die richtige Zeit, meine Ämter an einen Nachfolger zu übergeben.
Was werden Sie nach diesem Sommer machen?
Mich um meine acht Enkel kümmern. Dazu kommen mehrere Ehrenämter, etwa im Kreistag und in der Seniorenunion und meine Hobbys wie Radfahren und der Naturschutz.
Sie verabschieden sich mit der Wiederbelebung des Neukircher Volksfestes. Wie kam es dazu?
Nachdem es 12 Jahre um die 50-jährige Tradition dieses Festes ruhig war, haben sich im vergangenen Jahr drei erfahrene Ver-anstalter gefunden, die es wieder aufleben lassen wollen. Wir können dafür nun das Rittergut in der Ortsmitte als Veranstaltungsort zur Verfügung stellen. Eigentlich sollte es ja bereits vergangenes Jahr losgehen, was aber Straßenbauarbeiten verhinderten. Doch jetzt freue ich mich auf einen solch schönen Abschluss meiner Amtszeit.
Kleine Volksfesthistorie
Im neu gegründeten Kulturausschuss der Gemeinde Neukirch im Jahre 1953 wurde der Beschluss gefasst, jeden 3. Sonntag im August auf dem alten Schützenplatz ein Volksfest durchzuführen.
Dem ebenfalls frisch gegründeten Volksfestaktiv standen für das 1. Volksfest vom 15. bis 17. August 1954 allerdings keinerlei finanzielle Mittel seitens der Gemeinde zur Verfügung.
Kurzerhand wurde eine Tombola veranstaltet, bei der sage und schreibe 20.000 Lose verkauft wurden. Lange Jahre waren die Feste in Neukirch Anziehungspunkt für Jung und Alt. Doch dann war Schluss.
Vom 15. bis 19. August 2003 fand das 50. und vorerst letzte Volksfest auf dem alten Schützenplatz statt.
Damit löste sich auch der Volksfestverein auf, der 21 Jahre lang von Dieter Lange als Vorsitzender geführt wurde.

(Bild: Filou)
Ein Stück Bautzener Stadtgeschichte
Mit der Gründung der Druckerei Wilhelm Adolf Weigang & Company im Jahre 1838 beginnt der Werdegang einer atemberaubenden Bautzener Firmengeschichte. Noch in bescheidene Verhältnisse hinein geboren, wurden später aus den beiden Söhnen des Begründers, Eduard und Otto Weigang, zwei erfolgreiche Unternehmer. Die Spezialität der unter ihrer Führung stetig wachsenden Firma waren Druckartikel für Zigarrenkisten, welche in alle Welt exportiert wurden. Die Belegschaft zählte in Spitzenzeiten 1000 Angestellte und die Gebrüder Weigang machten ein Vermögen. Schließlich zog man 1882 in eine neu erbaute Villa an der Wallstraße:… die Villa Louisa.
Das einstige Wohnhaus der Gebrüder Otto und Eduard Weigang hat eine bewegte Geschichte. Nach Gründung der DDR wurde das Gebäude kurzerhand zum Pionierhaus umfunktioniert. Auch nach 1990 war das nunmehrige Vereinshaus „Wally“ bis zum Jahr 2005 ein begehrter Freizeittreff für Kinder und Jugendliche.
Nach einer Zeit des Leerstandes wurde das Grundstück im Jahre 2006 von der Villa-Weigang-Betriebsgesellschaft erworben. Diese ließ unter Leitung von Frank Reppe sämtliche nach 1945 errichteten Gebäude abreißen. In der Villa wurden Rückbauten und Freilegungen durchgeführt. Ebenfalls in dieser Phase erfolgte die Rekonstruktion der historischen Einfriedung sowie der Parkanlage. Später kauften die Bautzener Unternehmerbrüder Holm und Dirk Nehrig die Villa und ließen diese in ihrer Ursprünglichkeit wieder auferstehen. An die Kinder- und Jugendhauszeiten erinnert heute nichts mehr. Das Gebäude wurde aufwändig und liebevoll saniert. Ausgestattet mit modernster Technik erstrahlt die Villa seit der feierlichen Einweihung 2011 in neuer „alter“ Pracht.
Zum Besitz der Gebrüder Weigang gehörte auch das im Jahre 1904 in gebührendem Abstand zur Villa Louisa errichtete
… „Schweizerhaus“.
Es diente damals ausschließlich als Wohnung der Bediensteten. Alte Aufzeichnungen verraten, dass u. a. der Kutscher der Gebrüder Weigang, namens Hausmann, in diesem Haus wohnte. Unmittelbar vom Treppenhaus aus gelangte man früher in einen Turm, welcher vermutlich bereits in den 1930er Jahren abgetragen wurde. Im Jahr 2006 zeigte sich das Haus durch völlige Vernachlässigung als Ruine.
Nach umfassender Sanierung im Jahre 2008 durch Wolfgang
Wagner, strahlt das Haus wieder als ein architektonisches Kleinod im Areal. Auch hier engagierte sich in bemerkenswerter Art ein Bautzener Unternehmer.
Jahre später nach dem Bau der Villa Louisa zählte
… die Villa Weigang
zu den bedeutendsten Villen der Region. Vom damals 26-jährigen Rudolf Weigang, im Jahre 1903 erbaut, spiegelte sich in dem Stadtpalais „im modernen Stil“ der bemerkenswerte Erfolg der Familie Weigang wieder.
Der zur damaligen Zeit an der Dresdner Kunstgewerbeschule
lehrende Architekt Professor Alvin Anger wurde mit dem Entwurf und der Ausführung des Villenbaus beauftragt. Er war in seiner Zeit eine anerkannte Größe in der deutschen Architektenschaft.
Die Villa Weigang war Teil einer einzigartigen Gesamtanlage aus Landschaftsbau, Architektur und Kunst. Eine Park- und Teichanlage mit Palmenhaus und Gartenpavillon verband die herrschaftlichen Villen. Die vierköpfige Familie bewohnte 16 Salons
mit ca. 600 m² Wohnfläche. Nach dem Wegzug der Weigangs nach Dresden, ging neben den übrigen umfangreichen Bautzener Besitztümern auch die Villa im Jahre 1939 in städtisches Eigentum über und durchlebte ab diesem Zeitpunkt eine wechselvolle Zeit. Erst 1987 wurde die Villa unter Denkmalschutz gestellt. Bereits in dieser Zeit wurden umfangreiche Sanierungen durchgeführt.
Nach einer Ausschreibung der Stadt Bautzen wurde das Gebäude an die heutigen Besitzer
Marlen und Frank Reppe verkauft. Es schloss sich eine mehrjährige umfassende Sanierungs- und Rekonstruktionsphase an. Seit 2002 kann die Villa als einzigartiger Veranstaltungsort für Hochzeiten und Veranstaltungen gemietet werden und dient zudem als Geschäftssitz der Eigentümer.
Zu den Sanierungsmaßnahmen
der drei Villen, zählt auch die aufwändige und kunstvolle Rekonstruktion der Einfriedung entlang der Wall- und Weigangstraße sowie die Wiederherstellung des Parks mit seinen ursprünglichen Wegen. Die grundsätzliche Rekonstruktion des weitläufigen Geländes und der bewusste Verzicht auf Neubauten in den entstandenen „Räumen“ ist insbesondere
Marlen und Frank Reppe zu verdanken.
Dank eines hohen privaten Engagements einheimischer Unternehmer, erstrahlt das
Weigangsche Villen-Areal nach all den wechselvollen Zeiten wieder im alten Glanz. Es bildet einen architektonischen Höhepunkt im Bautzener Stadtbild und sucht sicher seinesgleichen in der weiteren Umgebung

(Bild: Fotolia)
Die Arthrosen der großen Gelenke sind zu einer Volkskrankheit mit großer wirtschaftlicher Bedeutung geworden. Diese belasten alle Kostenträger enorm. Die Gonarthrose, die Koxarthrose (Hüftgelenkverschleiß) und die degenerativen Wirbelsäulenerkranken stehen zahlenmäßig an der Spitze des Krankheitsgeschehens.
Prinzipiell sind degenerative Gelenkerkrankungen nicht heilbar, da Knorpelzellen ein hochspezifisches Gewebe darstellen und nicht identisch ersetzbar sind. Unter bestimmten lokalisierten Bedingungen kann man zwar Knorpelzellverpflanzungen ausführen. Jedoch ein hundertprozentig voll belastbarer identischer hyaliner Knorpel entsteht nicht. In diesen speziellen Fällen erreichen wir leider mehr oder weniger guten Faserknorpel (Ersatzknorpel). Dieser ist besser als freiliegender Knochen. Man verschiebt dadurch die Arthrosefolgen in höhere Lebensjahre.
Viele Arthrosepatienten entwickeln sich zu chronischen Schmerzpatienten.
Was sind Ursachen von Arthrosen, hier vorrangig der Gonarthrosen:
1. körperliche Überlastung, Fehlbelastung und anhaltende Mikrotraumatisierungen des Gelenkes, des Knorpels. Knorpelschäden durch Immobilität. Meniskusdegenerationen und Meniskusverlust
2. Übergewicht
3. Unfälle, wie Gelenkfrakturen, Knorpelverletzungen, Bandinstabilitäten unterschiedlicher Art, Patellaluxationen (Kniescheibenausrenkungen) angeboren oder erworben. Meniskusverletzungen
4. Stoffwechselerkrankungen: z. B. Gicht, Fettstoffwechselstörungen, Hämochromatose
5. Unphysiologischer Extremsport
6. Angeborene oder erworbene Achsenfehlstellungen der unteren Extremitäten mit Fehlbelastung der Gelenkkompartimente
7. Das Arthrose-Gen
8. Chronisch entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, chronisch entzündliche Darmerkrankungen.
9. Nebenwirkungen von aggressiven Medikamenten, Folgen von Chemotherapie und Bestrahlung.
10. Viele Ursachen kennen wir nicht.
Wie ist der Verlauf der Arthrosen/hier als Gonarthrose bezeichnet:
Knorpel ist schmerzfrei, da er keine Nervenfasern besitzt. Aufgebrochener und in Degerneration befindlicher Knorpel setzt Hormone (Zytokine, Prostaglandine) und Abiebprodukte frei.
Diese führen an der Synovia, der Gelenkschleimhaut zu chemotaktischen Reaktionen mit Schleimhautentzündungen, Reizungen, Ergussbildungen und Schmerzen. Dadurch schont der Patient sein Gelenk und es kommt zu Bewegungseinschränkungen und Muskelabbau.
Es baut sich ein chronischer circulus vitiosus auf, der wenn er nicht gestoppt werden kann den noch gesunden Knorpel und das Gelenk zerstört. Unser Kniegelenk signalisiert uns erst ernsthafte Probleme bei Unterschreiten einer Leistungbeite von 60 %.
Prinzipiell ist ein in Gang gekommener Verschleiß des Kniegelenkes, auch anderer Gelenke nicht heilbar, da sich chronisch, diffus geschädigter Knorpel nicht identisch regenerieren kann.
Wo liegen die therapeutischen Ansätze?
Zunächst muss ein Patient mit Kniegelenkbeschwerden eingehend untersucht werden. Zur Diagnostik gehört die umfassende klinische Untersuchung. An technischen Untersuchungen werden je nach Notwendigkeit Röntgenaufnahmen im Stehen, Spezialröntgenaufnahmen und auch Beinachsenvermessungen ausgeführt. Je nach Indikationsstellungen werden MRT- und CT-Untersuchungen, sowie eine nuklearmedizinische Untersuchung eingesetzt. Laboruntersuchungen vervollständigen das klinische Bild. Aus dem Konsens der Untersuchungsergebnisse entscheidet man über den weiteren Behandlungsweg.
Konservative Behandlungsmaßnahmen können durchaus angezeigt sein. Diese bestehen aus der Gabe von schmerz- und entzündungsstillenden Mittel, dem Einsatz physiotherapeutischer Maßnahmen.
Ein Versuch mit Entlastungsorthese und Einlagen zur Druckminderung in dem am meist geschädigten Gelenkkompartment kann unternommen werden. Haben alle Maßnahmen keinen Erfolg oder die Akuität der Symptomatik zwingt zum raschen handeln, dann muss eine Arthroskopie zu diagnostisch und therapeutischen Zwecken durchgeführt werden. Liegen schwerwiegende degenerative Befunde nur eines Kompartments des Gelenkes vor, dann gelenkerhaltende behandelt werden.
Folgende Verfahren kommen zur Anwendung:
1. Meniskusteilresezierende oder Meniskuserhaltende Verfahren. Bei günstiger Ausgangslage kann auch eine Meniskusverpflanzung erfolgen.
2. Operative Stabilisierung des Bandapparates durch plastische Maßnahmen.
3. Korrekturen von Achsfehlern, damit das geschädigte Kompartment entlastet wird.
4. Knorpelstimulierende Maßnahmen wie die autologe Chondrozytentransplantation. Hierbei müssen grundlegende Vorrausetzungen beachtet werden.
In Frage kommt auch die Knorpelstimulation durch Stammzellen (AMIC Verfahren). Die altbewährte Mikrofrakture Technik nach Stedtman, die gute Erfolge bis etwa einer Defektgröße von 10 x 10mm erbringt wird auch heute noch umfassend angewendet. Natürlich können auch in entsprechende Defekte Knorpel-Knochen-Zylinder implantiert werden.
5. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, dann kommen Ersatzprodukte zur Anwendung.
Isolierte Knorpeldefekte kann man durchaus durch spiegelglatte Metallplättchen (Hemi-CAP) decken. Dies sind unsere sog. Miniprothesen. Ist ein Gelenkkompartment unwiderruflich verschlissen, dann kommen die sogenannten Hemiprothesen zur Anwendung. Man ersetzt nur den zerstörten Knorpel und Meniskus im entsprechen zerstörten Kompartment. Prinzipiell hat diese Methode nichts mit einer Prothese zu tun, da man versucht die Gelenkkinematik zu erhalten. Die Knieführenden Bänder müssen erhalten werden, manchmal müssen sie auch mitersetzt werden.Es handelt sich um eine sog. „Praeendoprothetische Versorgung“ des Gelenks.
Man kann diese sog. Hemiprothesen als Mobil Bearing (mobiler Meniskuskern) oder als Fixed Bearing (fixierter Meniskuskern) je nach Situation einbringen. Ich selbst wende dieses Verfahren seit 1996 als gelenkerhaltende Maßnahme an. Ich habe mehrere Markenprodukte dieser Implantate zur Verfügung und kann auf insgesamt auf 24 verschiedene Größen zurückgreifen. Bei Versagen einer solchen Hemiprothese können wir auch in günstigen Fällen mit einem individuell hergestellten Sonderimplantat noch gelenkerhaltend operieren.
Der Klassiker in meinem Repertoir ist eine primär titanbeschichtete Hemiprothese, da wir zunehmend Metallallergien beobachten.
Bisher habe ich fast dreitausend dieser Knorpelersatzprodukte implantiert. Natürlich gehört zu einer derartigen Operation eine genaue Indikationsstellung zum Eingriff und eine detaillierte Riskoaufklärung des Patienten. Es ist ein Verfahren, welches sich in die stadiengerechte Therapie der Gonarthrose einreiht. Im Rahmen der Therapie der Gonarthrose lege ich allergößten Wert auf individuelle Diagnostik, individuelle konservative und operative Therapie und Nachbehandlung des Patienten.
Teilweise müssen auch verschiedene Verfahren kombiniert werden.
Ist das gesamte Gelenk zerstört, der Leidensdruck des Patienten sehr hoch, dann bleibt nur die Implantation der Totalendoprothese des Kniegelenkes. Dieser Eingriff sollte zeitlich so spät wie möglich erfolgen. Nur dann, wenn alle anderen Therapieverfahren ausgeschöpft sind und versagt haben. Auch ich überweise dazu meine Patienten in dafür geeignet Einrichtungen.
Der Eingriff muss gut überlegt sein und sollte am Ende der stadiengerechten Therapiestrategie der Gonarthrose stehen.
Wir wissen aus internationalen Statistiken, dass ca. 20 % der mit Knietotalendoprothese versorgten Patienten trotz korrekter Indikationstellung zum Eingriff, exakt ausgeführter Operation und Nachbehandlung mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind. Hier laufen viele Faktoren, wie zu hohe Erwartungshaltung, psychosomatische Probleme, Schmerzverarbeitungsprobleme u. a. Faktoren zusammen. Denn auch die Implantation der Knietotalendoprothese muss nicht komplikationslos sein. Die Patienten müssen auf den Eingriff umfassend vorbereitet und aufgeklärt sein. Die Hauptkomplikationen dieses Verfahrens sind die Lockerung der Komponenten, Mechanische Funktionsprobleme mit oder ohne Problemen des Bandapparates, die Entzündung des Gelenkes und die Einsteifung durch Arthrofibrose.
Wechseloperationen von Total-knieendoprothese zu Totalknieendoprothese ist immer mit Knochenverlust und einem erhöhten Operations- und Komplikationsrisiko verbunden.
Der immer wieder gestellte Vorwurf es werde zu viel operiert ist haltlos. Ich kenne keinen Mediziner der grundlos eine Indikation zum Gelenkeingriff stellt. Man darf die Operateure nicht unter einen Generalverdacht stellen. Gelenkverschleiß beginnt schon in frühen Jahren.
Die Bevölkerung wird auch durch die Erfolge der Medizin immer älter und damit nimmt auch die Arthrosehäufigkeit und die Arthroseschwere zu. Grundsätzlich ist eine Arthrose/Gonarthrose nicht heilbar. Durch konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Analgetika, Schmerztherapie und vom Patienten zu bezahlende Zusatzmaßnahmen kann der Verlauf des Arthrosegeschehens günstig beeinflusst werden.
Je früher, desto besser. Ab einem gewissen Stadium des Geschehens helfen nur noch auf die jeweilige Situation zugeschnittene operative Maßnahmen. Die Knietotalendoprothese sollte immer am Ende des Prozesses stehen.